Mittelschule

Abweichend vom deutschen und schweizerischen Sprachgebrauch bezeichnet man fachsprachlich als ''Mittelschule'' die Schule der 10- bis 14-Jährigen, während die darauffolgende Bildung als ''Höhere Schule'' (allgemein- oder berufsbildend, AHS/BHS) bezeichnet wird, wenn sie zur Matura (Hochschulreife) führt, oder ''Berufsbildende mittlere Schule,'' wenn sie mit einem Berufsabschluss endet. Diese frühe Weichenstellung mit 10 und mit 14 Jahren ist ein – kritisch gesehenes – Spezifikum österreichischer Bildung. Dabei bezeichnet ''Mittelschule'' speziell alle Schulen, die über die Pflichtschulen (Volksschule/Grundschule, Hauptschule mit Polytechnikum beziehungsweise Sonderschule) hinausgehen, daher nennt man allgemein auch die AHS-Unterstufe (und umgangssprachlich das gesamte Gymnasium) so. Sonst gab es bis in die 2000er-Jahre Mittelschulen (Sekundaria) nur vereinzelt bei Statutsschulen (Schulen mit eigenständigem Lehrplan).

Seit dem EU-Beitritt Österreichs wird im Rahmen der Harmonisierung der Schulsysteme (Lissabon-Strategie und Bologna-Prozess) auch in Österreich mit einer expliziten Mittelschule (fachlich: ''Allgemein bildende mittlere Schule'') experimentiert. Diese wurde zuerst als ''Kooperative Mittelschule'' als Schulversuch oder Autonomieprojekt einer Hauptschule oder AHS-Unterstufe umgesetzt.

Von 2008/09 bis 2020 wurde die vollständig neue Schulform ''Neue Mittelschule'' getestet. Seit dem Schuljahr 2020/21 ist ''Mittelschule'' der offizielle Name und ersetzt die Schulform ''Hauptschule'', ist also die Normalform einer nicht weiterführenden Schule. Sie ist eine Fortentwicklung des Systems der Leistungsgruppen, aber mit dem Lehrplan der AHS-Unterstufe, was den Übergang in eine weiterführende Schule vereinfachen soll.

Veröffentlicht in Wikipedia
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von Österreichischer Pennälertag
Veröffentlicht 1957
Tagungsbericht Zeitschrift