Johann Grasshoff

Johann Grasshoff, auch Grassaeus, Crassaeus, (* nach 1560 in Riga; † 1618) war ein deutscher Alchemist und Jurist.

Nach Joachim Telle ist er zwar unter dem Namen Grasshoff am bekanntesten, die Namensform aber nicht sicher aus vertrauenswürdigen Quellen belegt. Telle führt als Namensformen an: Johann Grasse, Grasseus, Grassaeus, Johann Chortolasseus.

Er veröffentlichte nach Claus Priesner auch als Cortolasseus und Hermannus Condeesyanus, wobei letzteres Pseudonym nach Joachim Telle das Pseudonym von Johannes Rhenanus war. Nach Telle gibt es keine Grundlagen für eine Identifizierung mit Johann Walch oder Hermannus Condeesyanus.

Über ihn ist wenig mit Sicherheit bekannt. Er studierte in Frankfurt an der Oder (1581) und Helmstedt (1585) und promovierte in Jura. Danach lebte er in Stralsund, wo er 1591 Bürgerrecht erhielt. Häufig wird angenommen, er wäre Syndikus der Stadt Stralsund gewesen und hätte später in Livland (Riga) gelebt, was aber nach Telle nicht sicher nachweisbar ist. Spätestens ab 1603 hatte er Verbindungen zum Kurfürsten und des Erzbischofs von Köln Ernst von Bayern und wurde dessen Rat (Consiliarus). Er war mit Heinrich Khunrath, Joachim Morsius, Michael Maier, Johann Dobricius in Breslau, Jakob Martini in Lübeck und dem Astrologen Melchior Jöstel bekannt.

Er war Anhänger des Paracelsus und der Kabbala. Sein Hauptwerk ''Der kleine Bauer'' ist eine allegorische Darstellung der Alchemie in Form einer Ich-Erzählung: auf der Suche nach dem Stein der Weisen trifft der Alchemist einen Fremden, der als Bauer auftritt und ihm Hinweise gibt und die Farben von dessen Kleidung die Stufen des ''Opus magnum'' symbolisieren. Sein Symbol des ''Magisteriums'' sind eine rote und weiße Blüte zusammen an einem Stängel und die ''Materia Prima'' erscheint als Stein, der vom Boden aufgehoben wird. Der ''Große Bauer'' ist nach Telle ein Exzerpt-Florilegium einer Alchemie, die Metallumwandlung auf Basis von Blei beschreibt. Sein Hauptwerk hatte unter Alchemisten hohes Ansehen und wurde ins Lateinische, Englische, Französische und Russische übersetzt. Er wurde unter anderem von Johann Walch kommentiert (Ausgabe des Kleinen Bauern, Straßburg 1618) und vom Rigaer Anagrammisten ''„Harr gewiß Trost von Gott“'' (in: ''Mysterium occultae naturae'', Hamburg 1657).

Seine alchemistischen Schriften waren ziemlich erfolgreich und sind auch im Theatrum Chemicum abgedruckt.

Einflüsse seines Hauptwerks in der Literatur sind bei Clemens Brentano (Märchen von dem Hause Staremberg), Johann Wolfgang von Goethe (Wandrers Sturmlied) und Alexander von Bernus (Stunde des Saturn). Veröffentlicht in Wikipedia
Treffer 1 - 1 von 1 für Suche 'Grasshoff, Johann', Suchdauer: 0,01s Treffer weiter einschränken