Alois Brunner

Alois Brunner (* 8. April 1912 in Nádkút, Komitat Vas, Ungarn, Österreich-Ungarn; † zwischen 2001 und 2010 in Damaskus, Syrien) war ein österreichischer SS-Hauptsturmführer. Er war einer der wichtigsten Mitarbeiter Adolf Eichmanns bei der Vernichtung der europäischen Juden, im NS-JargonEndlösung der Judenfrage“. Als Leiter von zu diesem Zweck eingesetzten SS-Sonderkommandos war Brunner zwischen 1939 und 1945 mitverantwortlich für die Deportation von 128.500 Juden aus Wien, Berlin, Griechenland, Frankreich und der Slowakei in die deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager. In der Literatur wird für ihn mitunter die Kurzbezeichnung ''Brunner I'' verwendet, in Abgrenzung zu Anton Brunner ''(Brunner II)''.

Nach Kriegsende lebte Brunner bis 1954 unter falschem Namen in Deutschland. Von französischen Militärgerichten wurde er 1954 in Abwesenheit zweimal zum Tode verurteilt. Kurz vor seiner Enttarnung setzte er sich mit Hilfe von anderen nach Damaskus ab, wo er bis zu seinem Tod lebte. Syriens Regierung hat seinen Aufenthalt gedeckt, aber stets dementiert. Vor einem deutschen Gericht hat sich Brunner nie verantworten müssen. Immer wieder gab es Hinweise darauf, deutsche Geheimdienste würden ihn schützen. 2001 wurde er in Frankreich erneut zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt, und 2007 wurden in Österreich für Hinweise zu seiner Ausforschung und Ergreifung 50.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Bei zwei Briefbombenanschlägen 1961 und 1980 verlor er ein Auge und einige Finger. In Interviews Mitte der 1980er Jahre erging sich Brunner in antisemitischen Hasstiraden und gab sich stolz auf seine Taten. Gerüchte verlauteten seinen Tod mehrmals in den 1990ern; im Gegensatz dazu wurde noch 2001 eine Sichtung kolportiert. Spätere Berichte beriefen sich auf Zeugenaussagen, wonach Brunner 2001 oder aber 2009/2010 gestorben sei. Genaue Informationen zu seinem Tod liegen bislang nicht vor. Das Bundesamt für Verfassungsschutz datiert seinen Tod auf das Jahr 2010. Im Februar 2021 wurde Brunner vom österreichischen Bezirksgericht Döbling für tot erklärt. Veröffentlicht in Wikipedia
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