Erich Auerbach

Erich Auerbach (* 9. November 1892 in Berlin; † 13. Oktober 1957 in Wallingford, Connecticut, Vereinigte Staaten) war ein deutscher Literatur- und Kulturwissenschaftler und Romanist. Nach Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft 1940 war er bis 1945 staatenlos. Nach seiner Emigration 1947 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Im Rahmen der nationalsozialistischen Judenverfolgung wurde Auerbach, der als Nachfolger von Leo Spitzer ab 1930 einen Lehrstuhl an der Universität Marburg hatte, als Jude aufgrund des Paragraphen 3 des Reichsbürgergesetzes (vom 14. November 1935) mit Ablauf des 31. Dezembers 1935 in den Ruhestand versetzt. Nach einem Ruf an die Universität Istanbul emigrierte er unter dem Druck der politischen Verhältnisse 1936 mit seiner Familie in die Türkei, wo er elf Jahre lang – auch hier in der Nachfolge Leo Spitzers – als Professor für „westeuropäische Philologie“ lehrte. Außerdem war er für die Organisation der praktischen Ausbildung in den Fremdsprachen zuständig.

Da nach dem Zweiten Weltkrieg Auerbachs Hoffnung auf eine Rückkehr auf den Lehrstuhl einer deutschen Universität unerfüllt blieb, emigrierte er 1947 von der Türkei in die USA, wo er seine wissenschaftliche Laufbahn fortsetzen konnte.

Auerbach gehörte mit Karl Vossler, Leo Spitzer, Ernst Robert Curtius zu den bedeutendsten Vertretern seines Faches. Sein im Exil zwischen 1942 und 1945 entstandenes Hauptwerk ''Mimesis. Dargestellte Wirklichkeit in der abendländischen Literatur'' zählt bis heute zu den grundlegenden Werken der deutschen Romanistik mit einer großen Wirkungsgeschichte. Veröffentlicht in Wikipedia
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